Procurement Glossary
Materialnummernsystem: Systematische Materialidentifikation im Einkauf
November 19, 2025
Ein Materialnummernsystem bildet das Rückgrat der Materialwirtschaft und ermöglicht die eindeutige Identifikation aller Artikel im Unternehmen. Diese systematische Codierung schafft Transparenz in der Beschaffung und optimiert Lagerhaltung sowie Bestellprozesse. Erfahren Sie im Folgenden, wie Materialnummernsysteme funktionieren, welche Methoden zur Verfügung stehen und wie Sie diese erfolgreich implementieren.
Key Facts
- Eindeutige Identifikation aller Materialien durch systematische Nummerierung
- Basis für effiziente ERP-Systeme und automatisierte Beschaffungsprozesse
- Reduziert Dubletten und verbessert die Datenqualität im Materialstamm
- Ermöglicht präzise Kostenanalysen und Spend-Transparenz
- Unterstützt Compliance-Anforderungen und Rückverfolgbarkeit
Contents
Definition: Materialnummernsystem
Ein Materialnummernsystem ist ein strukturiertes Verfahren zur eindeutigen Kennzeichnung von Materialien, Produkten und Artikeln in einem Unternehmen.
Basic properties
Das System basiert auf alphanumerischen Codes, die jedem Material eine unverwechselbare Identität verleihen. Diese Nummern folgen definierten Regeln und können sowohl sprechende als auch neutrale Strukturen aufweisen.
- Eindeutigkeit: Jede Nummer existiert nur einmal
- Systematik: Logische Aufbauregeln und Hierarchien
- Erweiterbarkeit: Flexibilität für neue Materialgruppen
- Integration: Kompatibilität mit ERP- und Stammdaten-Governance-Systemen
Materialnummernsystem vs. Artikelnummer
Während Artikelnummern oft herstellerspezifisch sind, schaffen interne Materialnummern eine einheitliche Systematik. Die Herstellerteilenummer wird als zusätzliches Attribut gepflegt, die interne Nummer bleibt jedoch führend.
Importance in Procurement
Materialnummernsysteme ermöglichen präzise Bedarfsplanung und unterstützen die Materialklassifizierung. Sie bilden die Grundlage für Spend-Analytics und verbessern die Verhandlungsposition durch konsolidierte Volumina.
Methoden und Vorgehen bei Materialnummernsystem
Die Implementierung eines Materialnummernsystems erfordert strukturierte Herangehensweisen und bewährte Methoden zur nachhaltigen Umsetzung.
Sprechende vs. neutrale Nummerierung
Sprechende Systeme enthalten Informationen über Materialgruppen oder Eigenschaften direkt in der Nummer. Neutrale Systeme verwenden fortlaufende Nummern ohne inhaltliche Bedeutung.
- Sprechend: Bessere Erkennbarkeit, aber weniger flexibel
- Neutral: Höhere Flexibilität, erfordert jedoch zusätzliche Attribute
- Hybrid: Kombination beider Ansätze je nach Materialgruppe
Implementation strategy
Die erfolgreiche Einführung beginnt mit der Analyse bestehender Strukturen und der Definition klarer Regeln. Die Materialgruppenhierarchie bildet dabei das Fundament für die Systematik.
Datenqualität und Pflege
Kontinuierliche Attributpflege im Materialstamm sichert die Systemintegrität. Dublettenerkennung und regelmäßige Bereinigungen verhindern Redundanzen und Inkonsistenzen.

Tacto Intelligence
Combines deep procurement knowledge with the most powerful AI agents for strong Procurement.
Key figures for controlling
Effektive Kennzahlen ermöglichen die kontinuierliche Überwachung und Optimierung von Materialnummernsystemen.
Quality indicators
Der Data-Quality-Score misst die Vollständigkeit und Korrektheit der Materialstammdaten. Ergänzend zeigt die Klassifizierungsquote den Anteil korrekt zugeordneter Materialien.
- Vollständigkeitsgrad der Pflichtfelder
- Dublettenhäufigkeit pro Materialgruppe
- Validierungsfehlerrate bei Neuanlagen
Efficiency and utilization metrics
Der Standardisierungsgrad zeigt die Konsolidierung ähnlicher Materialien. Diese Kennzahl korreliert direkt mit Einsparpotenzialen und Verhandlungsmacht.
Governance indicators
Regelmäßige Datenqualitätsberichte dokumentieren Verbesserungen und identifizieren Handlungsfelder. Die Reaktionszeit auf Datenanfragen spiegelt die Systemeffizienz wider.
Risikofaktoren und Kontrollen bei Materialnummernsystem
Unzureichende Planung und mangelnde Governance können die Effektivität von Materialnummernsystemen erheblich beeinträchtigen.
Systemische Risiken
Inkonsistente Nummerierungsregeln führen zu Chaos im Materialstamm. Fehlende Stammdaten-Governance verstärkt diese Problematik und erschwert spätere Korrekturen.
- Dubletten durch unkoordinierte Anlage
- Inkonsistente Attributierung
- Fehlende Validierungsregeln
Data quality risks
Mangelhafte Datenqualität beeinträchtigt Analysen und Entscheidungen. Ohne kontinuierliche Kontrolle durch Data-Quality-KPIs verschlechtert sich die Systemqualität schleichend.
Compliance und Sicherheit
Unvollständige Materialinformationen gefährden Material-Compliance und regulatorische Anforderungen. Fehlende Rückverfolgbarkeit kann zu rechtlichen Problemen und Reputationsschäden führen.
Practical example
Ein Maschinenbauunternehmen implementiert ein hybrides Materialnummernsystem für 50.000 Artikel. Mechanische Komponenten erhalten sprechende Nummern (M-001-0001), während Verbrauchsmaterialien neutral nummeriert werden (V-100001). Die Integration mit dem ERP-System ermöglicht automatische Bestellvorschläge basierend auf Verbrauchsmustern.
- Reduzierung der Dubletten um 85% innerhalb von 12 Monaten
- Verbesserung der Bestellgenauigkeit auf 98,5%
- Einsparungen von 12% durch bessere Volumenbündelung
Current developments and effects
Moderne Technologien revolutionieren traditionelle Materialnummernsysteme und schaffen neue Möglichkeiten für intelligente Materialwirtschaft.
AI-supported classification
Künstliche Intelligenz automatisiert die Materialzuordnung und reduziert manuelle Fehler. Automatische Spend-Klassifizierung erkennt Muster und schlägt optimale Nummerierungen vor.
- Maschinelles Lernen für Materialerkennung
- Automatische Vorschläge für neue Nummern
- Intelligente Dublettenerkennung
Standardization and interoperability
Globale Standards wie UNSPSC und eCl@ss gewinnen an Bedeutung. Diese ermöglichen branchenübergreifende Kompatibilität und vereinfachen den Datenaustausch zwischen Unternehmen.
Cloud-based solutions
Moderne Data-Lake-Architekturen integrieren Materialdaten aus verschiedenen Quellen. Dies ermöglicht umfassende Analysen und verbessert die Entscheidungsgrundlage für strategische Beschaffung.
Conclusion
Materialnummernsysteme bilden das Fundament moderner Beschaffungsorganisationen und ermöglichen datengetriebene Entscheidungen. Die Wahl der richtigen Systematik und kontinuierliche Pflege der Datenqualität sind entscheidend für den Erfolg. Moderne Technologien wie KI und Cloud-Lösungen eröffnen neue Möglichkeiten für intelligente Materialwirtschaft und strategische Beschaffungsoptimierung.
FAQ
Was ist der Unterschied zwischen Materialnummer und Artikelnummer?
Die Materialnummer ist eine interne, unternehmensspezifische Kennzeichnung, während Artikelnummern oft vom Hersteller stammen. Materialnummern folgen einheitlichen Regeln und ermöglichen bessere Kontrolle über den Materialstamm.
Wie wähle ich zwischen sprechender und neutraler Nummerierung?
Sprechende Systeme eignen sich für stabile Materialstrukturen mit klaren Kategorien. Neutrale Systeme bieten mehr Flexibilität bei häufigen Änderungen oder komplexen Produktportfolios. Hybride Ansätze kombinieren beide Vorteile.
Welche Rolle spielt die Datenqualität bei Materialnummernsystemen?
Hohe Datenqualität ist essentiell für effektive Systeme. Unvollständige oder fehlerhafte Daten führen zu falschen Analysen, Dubletten und ineffizienten Beschaffungsprozessen. Regelmäßige Bereinigung und Validierung sind daher unverzichtbar.
Wie unterstützen moderne Technologien die Materialverwaltung?
KI-basierte Tools automatisieren Klassifizierung und Dublettenerkennung. Cloud-Lösungen ermöglichen Echtzeitanalysen und verbessern die Zusammenarbeit. Standardisierte Schnittstellen erleichtern den Datenaustausch mit Lieferanten und Partnern.



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