Procurement Glossary
Match-&-Merge-Regeln: Definition und Anwendung im Einkauf
November 19, 2025
Match-&-Merge-Regeln sind systematische Verfahren zur Identifikation und Zusammenführung von Datensätzen in Einkaufssystemen. Sie ermöglichen es, Duplikate zu erkennen und konsistente Stammdaten zu schaffen, was für effiziente Beschaffungsprozesse unerlässlich ist. Erfahren Sie im Folgenden, was Match-&-Merge-Regeln sind, welche Methoden angewendet werden und wie sie zur Datenqualität beitragen.
Key Facts
- Automatisierte Verfahren zur Erkennung und Zusammenführung identischer oder ähnlicher Datensätze
- Reduzieren Datenredundanz und verbessern die Stammdatenqualität erheblich
- Basieren auf konfigurierbaren Algorithmen mit verschiedenen Matching-Kriterien
- Unterstützen sowohl exakte als auch fuzzy Matching-Verfahren
- Essentiell für Master Data Management und Spend Analytics im Einkauf
Contents
Definition: Match-&-Merge-Regeln
Match-&-Merge-Regeln definieren systematische Prozesse zur Identifikation und Konsolidierung von Datensätzen in Beschaffungssystemen.
Basic components
Die Regeln bestehen aus zwei Hauptphasen: dem Matching zur Identifikation ähnlicher Datensätze und dem Merging zur Zusammenführung. Dabei werden verschiedene Attribute wie Lieferantenname, Adresse oder Herstellerteilenummern verglichen.
- Exakte Übereinstimmungen bei eindeutigen Identifikatoren
- Fuzzy Matching für ähnliche, aber nicht identische Werte
- Gewichtete Scoring-Verfahren zur Bewertung der Ähnlichkeit
Match-&-Merge-Regeln vs. Dublettenerkennung
Während Dublettenerkennung primär auf die Identifikation fokussiert ist, gehen Match-&-Merge-Regeln einen Schritt weiter und definieren auch die Konsolidierungslogik für gefundene Duplikate.
Importance in Procurement
Im Beschaffungskontext ermöglichen diese Regeln eine einheitliche Sicht auf Lieferanten, Materialien und Verträge. Sie sind fundamental für Stammdaten-Governance und bilden die Basis für zuverlässige Spend-Analysen.
Methoden und Vorgehen bei Match-&-Merge-Regeln
Die Implementierung erfolgt durch konfigurierbare Algorithmen, die verschiedene Matching-Strategien kombinieren.
Deterministische Matching-Verfahren
Diese Methoden verwenden exakte Übereinstimmungen bei eindeutigen Schlüsselfeldern. Typische Anwendungen sind D-U-N-S-Nummern oder Global Location Numbers für Lieferantenidentifikation.
- Verwendung eindeutiger Identifikatoren
- Hohe Präzision bei geringer Fehlertoleranz
- Schnelle Verarbeitung großer Datenmengen
Probabilistische Matching-Ansätze
Fuzzy-Matching-Algorithmen bewerten Ähnlichkeiten zwischen Datensätzen und erstellen Dubletten-Scores. Diese Methoden sind besonders wertvoll bei unvollständigen oder inkonsistenten Daten.
Merge-Strategien
Nach erfolgreicher Identifikation werden Golden Records erstellt, die die beste verfügbare Information aus allen Quellen konsolidieren. Dabei werden Prioritätsregeln und Datenqualitäts-KPIs berücksichtigt.

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Key figures for controlling
Effektive Messung der Match-&-Merge-Performance erfordert spezifische KPIs zur Bewertung von Genauigkeit und Effizienz.
Match-Rate und Precision
Die Match-Rate misst den Anteil erkannter Duplikate, während Precision die Genauigkeit der Identifikation bewertet. Diese Kennzahlen sind zentral für die Bewertung der Regeleffektivität und fließen in umfassende Data Quality Scores ein.
Merge-Erfolgsquote
Diese Kennzahl bewertet den Anteil erfolgreich konsolidierter Datensätze ohne manuelle Nachbearbeitung. Sie reflektiert die Qualität der Merge-Logik und unterstützt die kontinuierliche Optimierung der Datenqualität.
- Automatisierungsgrad der Konsolidierung
- Reduzierung manueller Eingriffe
- Zeitersparnis bei der Datenbereinigung
Datenqualitäts-Impact
Messung der Verbesserung von Standardisierungsgrad und Konsistenz nach Anwendung der Regeln. Diese Kennzahlen werden typischerweise in Datenqualitätsberichten dokumentiert.
Risikofaktoren und Kontrollen bei Match-&-Merge-Regeln
Unzureichend konfigurierte Regeln können zu Datenverlust oder falschen Zusammenführungen führen, die Geschäftsprozesse beeinträchtigen.
False Positive Matches
Zu aggressive Matching-Kriterien können unterschiedliche Entitäten fälschlicherweise zusammenführen. Dies gefährdet die Integrität von Stammdatenprozessen und kann zu fehlerhaften Analysen führen.
- Verlust wichtiger Geschäftsinformationen
- Verfälschung von Spend-Analysen
- Compliance-Risiken bei Lieferantendaten
Unvollständige Datenkonsolidierung
Zu restriktive Regeln übersehen echte Duplikate, was die Effektivität des Master Data Governance reduziert. Data Stewards müssen kontinuierlich die Regelperformance überwachen.
Systemperformance-Risiken
Komplexe Matching-Algorithmen können bei großen Datenmengen zu Performance-Problemen führen. Eine ausgewogene Balance zwischen Genauigkeit und Verarbeitungsgeschwindigkeit ist entscheidend für operative Effizienz.
Practical example
Ein Automobilhersteller implementiert Match-&-Merge-Regeln für die Lieferantenkonsolidierung. Das System identifiziert verschiedene Schreibweisen desselben Lieferanten ("BMW AG", "Bayerische Motoren Werke AG", "BMW Group") durch kombinierte Name-Adress-Matching-Algorithmen. Nach erfolgreicher Identifikation werden die Datensätze zu einem Golden Record zusammengeführt, der alle relevanten Informationen konsolidiert.
- Automatische Erkennung ähnlicher Lieferantennamen und -adressen
- Bewertung der Übereinstimmung mittels gewichteter Scoring-Verfahren
- Konsolidierung zu einem einheitlichen Stammdatensatz mit vollständigen Informationen
Current developments and effects
Moderne Match-&-Merge-Systeme integrieren zunehmend KI-basierte Verfahren und Cloud-Technologien für verbesserte Automatisierung.
KI-gestützte Matching-Algorithmen
Machine Learning-Modelle verbessern kontinuierlich die Erkennungsgenauigkeit durch Lernprozesse aus historischen Daten. Diese Entwicklung reduziert manuelle Nachbearbeitung erheblich und steigert die Effizienz von Datenbereinigungsprozessen.
Real-Time Processing
Moderne Systeme ermöglichen Echtzeit-Matching bei der Dateneingabe, wodurch Duplikate bereits bei der Entstehung verhindert werden. Dies unterstützt proaktive Datenkontrolle und verbessert die Datenqualität nachhaltig.
Integration in data lakes
Die Implementierung in Data Lake-Architekturen ermöglicht die Verarbeitung heterogener Datenquellen. Kombiniert mit ETL-Prozessen entstehen umfassende Datenqualitätslösungen für den Einkauf.
Conclusion
Match-&-Merge-Regeln sind unverzichtbare Werkzeuge für effektives Stammdatenmanagement im Einkauf. Sie ermöglichen die automatisierte Konsolidierung von Datensätzen und schaffen die Grundlage für zuverlässige Beschaffungsanalysen. Durch kontinuierliche Optimierung und KI-Integration werden diese Systeme zunehmend präziser und effizienter. Unternehmen, die in robuste Match-&-Merge-Prozesse investieren, profitieren von höherer Datenqualität und fundierten Entscheidungsgrundlagen.
FAQ
Was sind Match-&-Merge-Regeln im Einkauf?
Match-&-Merge-Regeln sind systematische Verfahren zur automatisierten Identifikation und Zusammenführung ähnlicher oder identischer Datensätze in Beschaffungssystemen. Sie kombinieren Matching-Algorithmen zur Duplikatserkennung mit Merge-Logik zur Datenkonsolidierung und sind essentiell für saubere Stammdaten.
Wie funktioniert das Matching von Lieferantendaten?
Das System vergleicht verschiedene Attribute wie Firmenname, Adresse, Telefonnummer oder eindeutige Identifikatoren mittels deterministischer oder probabilistischer Algorithmen. Fuzzy-Matching-Verfahren erkennen auch ähnliche, aber nicht exakt übereinstimmende Werte und bewerten die Ähnlichkeit durch Scoring-Mechanismen.
Welche Vorteile bieten automatisierte Match-&-Merge-Prozesse?
Automatisierung reduziert manuelle Aufwände erheblich, verbessert die Datenqualität konsistent und ermöglicht Echtzeit-Duplikatserkennung. Dies führt zu saubereren Stammdaten, zuverlässigeren Analysen und effizienteren Beschaffungsprozessen bei gleichzeitiger Reduzierung von Compliance-Risiken.
Wie werden False Positives bei Match-&-Merge-Regeln vermieden?
Durch sorgfältige Konfiguration der Matching-Schwellenwerte, mehrstufige Validierungsprozesse und kontinuierliche Überwachung der Regelperformance. Data Stewards sollten regelmäßig die Ergebnisse prüfen und die Algorithmen entsprechend anpassen, um die Balance zwischen Sensitivität und Spezifität zu optimieren.



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